Man kann nicht immer nur darüber reden, man muss es auch tun…
In den letzten Monaten wurde einiges an Artikeln aus unserer Feder über Zuchtstrategien, den aktuellen Stand der Rasse und die Folgen verfehlter Zuchtpolitik veröffentlicht. An dieser Stelle auch die Empfehlung, sich weiter auf der Greyhoundshow durch die Artikel bzgl. Gesundheit zu klicken – Barbara Thiel hat dort etliche sehr interessante Artikel über das aktuelle Zuchtgeschehen insbesondere in Hinblick auf Inzuchtzunahme und Populationsgenetik verfaßt.
Die Zukunft des Showtyps sieht demzufolge längst nicht mehr so rosig aus wie es vielfach gerne dargestellt wird. Der Genpool ist inzwischen bedrohlich eng, und dank unüberlegter Matadorzucht nimmt die genetische Diversität nach wie vor stetig ab.
Als Züchter einer zahlenmäßig sehr gering verbreiteten Rasse stehen wir damit in einer ganz besonderen Verantwortung. Jeder einzelne Wurf hat unmittelbar Auswirkungen auf die Zukunft der ganzen Rasse – und so steht jeder Züchter vor der Entscheidung, welchen Weg er einschlagen will. Den Weg auf „Nummer Sicher“ gehen, mit bewährten Verpaarungen erprobter Linien, mit hoher Wahrscheinlichkeit auf Erfolg in Form weiterer mehr oder weniger garantierter Multichampions mit nahezu identischer Abstammung? Oder den Schwerpunkt ganz anders setzen, auf Erhalt seltener Blutlinien und Vergrößerung der genetischen Diversität im Rahmen des durch den Zuchtverband vorgegebenen Spielraums.
Der geneigte Leser mag sich in einer ruhigen Minute darüber Gedanken machen, welche Strategie für den Fortbestand der Rasse wohl die entscheidendere ist…
Waren schon die letzten beiden Rumford-Würfe bewußt abseits der derzeit populären Einheitsverpaarungen gehalten, wollen wir mit unserem nächsten Wurf noch einen Schritt weitergehen und wirkliches Neuland betreten. Für die Suche nach einer typgerechten Blutauffrischung gab es eigentlich nur ein Ziel: die Greyhounds, die noch am nächsten an der ursprünglichen Aufgabe stehen, die die Rasse in den vergangenen 3000 Jahren hat entstehen lassen. Das sind weder Bahnrennhunde noch lure-coursende Showgreys, sondern „echte“ Coursinghunde, die noch am Hasen eingesetzt werden.
Durch einen Hinweis einer Freundin in Irland (danke, Suzanne!) sind wir auf diesen beeindruckenden Kerl gestoßen: Mulboy King, gezüchtet und im Besitz der Fam. McCall. Weiterlesen →